Brückenmaßnahme Bildung und Beratung B3 ausgezeichnet
Die vom ZWW angebotene "Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3)“ ist am 30.11.2020 mit dem Integrationspreis des Landes Rheinland-Pfalz 2020 ausgezeichnet worden. Das Projekt für zugewanderte Akademikerinnen wurde von der Jury unter 70 Bewerbungen einstimmig zum Sieger in der Kategorie „Starke Frauen im neuen Leben“ gekürt.
Die Projektleiterin Merima Džaferović dazu: "Wir freuen uns sehr und danken Frau Ministerin Anne Spiegel für diese Ehrung. Ein herzliches Dankeschön an alle, die das Projekt in Mainz und Koblenz begleiten und natürlich auch an alle unsere B3-Teilnehmerinnen, die den Erfolg dieses Projektes ausmachen."
Verabschiedung der B3-Absolventinnen durch Frauenministerin Anne Spiegel im Mai 2020 ©MFFJIV
Die Bewerbungsfrist für die kommende Brückenmaßnahme (Start am 19. August 2020) ist abgelaufen, es können keine weiteren Bewerbungen angenommen werden.
Mit dem Projekt „Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3)“ qualifiziert das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung zugewanderte Akademikerinnen, die in ihrem Heimatland Geistes- oder Sozialwissenschaften studiert haben und ihren Beruf in Deutschland nicht ausüben können. Innerhalb eines Jahres werden sie darauf vorbereitet, als Beraterinnen im Bereich Bildung und Soziales tätig zu sein.
Die Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3) wird vom Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz gefördert. Kooperationspartner sind die Agentur für Arbeit Mainz, das Jobcenter Mainz, das Jobcenter der Kreisverwaltung Mainz-Bingen sowie das IQ Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz.
Seit 2018 wurden durch das Projekt „Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3)“ insgesamt 35 zugewanderte Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung zu Bildungsberaterinnen ausgebildet und auf ihrem Weg in die qualifizierte Berufstätigkeit in Rheinland-Pfalz unterstützt.
Ab 2020 wird die „Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3)“ auch an der Universität Koblenz/Landau angeboten. Weitere Informationen zum Projekt am Standort Koblenz bietet folgende Website: https://www.uni-koblenz-landau.de/de/women-welcome-week/brueckekoblenz
Die Inhalte der Qualifizierung
- Kontaktstudium „Bildungsberatung und Kompetenzentwicklung"
- Deutsch-Intensivkurs mit dem Ziel des Erreichens der Niveaustufe C1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER)
- Vermittlung eines Hospitations- oder Praktikumsplatzes im Bereich Bildung, Beratung und Soziale Arbeit
- Individuelle Begleitung und Berufscoaching
- Familienfreundliche Kurszeiten am Vormittag und außerhalb der Schulferien
Das Qualifizierungsangebot umfasst einen Zeitraum von 12 Monaten und ist
für die Teilnehmerinnen kostenfrei.
Teilnahmevoraussetzungen
- Die Teilnehmerinnen haben Interesse an dem Berufsfeld der Beratung im Bereich Bildung und Soziales.
- Sie haben im Ausland Pädagogik, Erziehungswissenschaften, Soziologie, Sozialarbeit, Psychologie oder ein anderes Fach der Geistes- oder Sozialwissenschaften studiert oder als Lehrerin gearbeitet.
- Die Teilnehmerinnen waren beruflich oder ehrenamtlich im Bereich Bildung, Beratung oder Soziale Arbeit tätig.
- Sie sprechen Deutsch auf dem Niveau B2 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER).
- Sie sind derzeit nicht berufstätig oder nicht in ihrem eigentlichen Beruf beschäftigt.
- Sie wohnen in Mainz oder im Mainzer Umland in Rheinland-Pfalz.
Ablauf und Inhalt
Programmlaufzeit
Von August 2020 bis Juli 2021
Unterrichtsort
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Qualifizierungselemente
Intensivkurs Deutsch | Abschlussziel Niveaustufe C1, GER
Dauer: August 2020 bis April 2021
Weiterbildung „Bildungsberatung und Kompetenzentwicklung"
Dauer: November 2020 bis März 2021
Praktikum oder Hospitation
Dauer: Individuell im Zeitraum von Mai bis Juli 2021
Berufscoaching
Individuelle Begleitung und Beratung
Über die gesamte Programmlaufzeit von August 2020 bis Juli 2021
Bisherige Erfahrungen und weitere Standorte
In Zusammenarbeit mit dem Mainzer Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) wird die Brückenmaßnahme Bildung und Beratung (B3) an folgenden Standorten angeboten:
- VHS Freiburg (seit 2015)
- VHS Mannheim (seit 2017)
- VHS Stuttgart (seit 2017)
- Universität Koblenz (ab 2020)
Ziel des Projektes
Viele qualifizierte Frauen mit Migrationshintergrund, die in ihrem Heimatland studiert oder einen akademischen Abschluss erworben haben, können in Deutschland nicht qualifikationsadäquat arbeiten. Häufig kann ihr ausländischer Berufsabschluss nicht anerkannt werden oder es fällt ihnen schwer, sich selbstständig auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu orientieren. Somit liegt großes Potenzial brach, denn die beruflichen, interkulturellen und sprachlichen Kompetenzen dieser Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt von großem Wert.
Die bereits vorhandenen Kompetenzen der Frauen aus vorherigen Ausbildungen, Erfahrungen und Tätigkeiten werden systematisch erhoben und als Grundlage für ihre Weiterbildung und Berufsorientierung genutzt. Die Teilnehmerinnen der Maßnahme werden für die Arbeit als Beraterinnen im pädagogischen, psychologischen oder sozialen Bereich qualifiziert. Mögliche Tätigkeitsfelder liegen beispielsweise bei Trägern der Wohlfahrtspflege, Wohnheimen für Geflüchtete, Schulen oder in der Erwachsenenbildung.