Mentale Gesundheit als Führungsressource: Zum Zusammenhang zwischen Selbst- und Fremdfürsorge

In seinem Vortrag geht Thomas Rigotti auf die Rolle der psychischen Gesundheit von Führungskräften als Ressource für erfolgreiches Führungsverhalten ein. Er erläutert anhand aktueller Studien, dass das Verhalten von Führungskräften ein wichtiger Einflussfaktor auf die psychische Gesundheit ihrer Teammitglieder ist. Dabei wird auch herausgearbeitet, wie Führungskräfte ihre eigene und die Resilienz ihrer Teammitglieder stärken können. Die Selbstfürsorge der Führungskraft bildet dabei die Grundlage für eine gesundheitsorientierte Mitarbeiterführung. Führungskräfte haben dabei eine Vorbildfunktion: Wer selbst auf einen achtsamen Umgang mit Stress und klare Grenzen achtet, signalisiert dem Team, dass mentale Gesundheit wichtig ist, und ermutigt Mitarbeitende, ebenfalls auf ihr Wohlbefinden zu achten. Studien zeigen einen positiven Zusammenhang zwischen dem Gesundheitsverhalten von Vorgesetzten und dem Wohlbefinden (z.B. besserer Work-Life-Balance) sowie der Arbeitszufriedenheit ihrer Teammitglieder. Rigottis Fazit: Nur wer als Führungskraft resilient und gesund mit sich selbst umgeht, kann langfristig auch die psychische Gesundheit seines Teams fördern.


Prof. Dr. Thomas Rigotti © Rigotti

Kurzvita:
Prof. Dr. Thomas Rigotti ist Professor für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und leitet eine Arbeitsgruppe am Leibniz Institut für Resilienzforschung.
In seiner Forschung untersucht er zeitlich dynamische Mechanismen in der Wechselwirkung zwischen arbeitsbezogenen Stressoren, (psychischer) Gesundheit und Resilienz. Schwerpunkte bilden dabei Effekte der Flexibilisierung und Digitalisierung im Arbeitskontext für Beschäftigte und Implikationen für die Arbeitsgestaltung, Führung und Resilienz auf individueller, Team- und Organisationsebene.