CAS Vielfalt im Berufsleben (ViBes).
Qualifizierung zum/zur Diversity Manager*in
Unsere Arbeitswelt verändert sich rasant – durch Globalisierung, demografischen Wandel, Künstliche Intelligenz und den zunehmenden Fachkräftemangel. In dieser Dynamik wird Vielfalt zur zentralen Ressource: Unterschiedliche Lebensentwürfe, kulturelle Prägungen, Generationen, Geschlechter und Perspektiven treffen im Berufsalltag aufeinander und eröffnen neue Chancen. Die bewusste Auseinandersetzung und die Frage nach dem Umgang mit Diversität ist kein Zusatzthema, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor.
ViBes bereitet Fach- und Führungskräfte darauf vor, Vielfalt in ihrer Organisation professionell zu gestalten, Potenziale zu erkennen und gezielte Maßnahmen umzusetzen. Dabei werden sowohl theoretische Grundlagen, praxisnahe Methoden und Strategien zur Implementierung diversitätsbewusster Strukturen in Organisationen vermittelt. Die Teilnehmenden reflektieren ihre eigene Haltung, erwerben transkulturelle Kompetenzen und erlernen konkrete Werkzeuge zur Organisationsentwicklung.
Zielgruppe
Unser Angebot richtet sich an alle (angehenden) Praktizierenden, die Diversity Management und Prozesse von Inter-/Transkultureller Öffnung in der eigenen Institution und Organisation initiieren und begleiten oder dies planen.
Wir wenden uns einerseits an Führungskräfte, unter anderem von sozialen Diensten, Einrichtungen und Institutionen der sozialen und öffentlichen Infrastruktur mit Personalverantwortung, aber auch an Führungskräfte von Unternehmen unterschiedlicher Bereiche. Darüber hinaus richtet sich unser Angebot an Fachkräfte aus Behörden, Einrichtungen, Verbänden und Unternehmen, die sich mit Fragen im Umgang mit Vielfalt und Diversität beschäftigen - unabhängig von spezifischen Arbeitsbereichen und Tätigkeitsfeldern.
Auch Praktizierende, die bereits als Diversitäts-, Integrations- und Gleichstellungsbeauftragte agieren und ihre Kompetenzen erweitern wollen, sind Zielgruppe dieses CAS.
Lernebenen
Die Weiterbildung findet auf vier Lernebenen statt, die eng miteinander verknüpft sind.
Lernebene 1
Drei zweitägige und drei eintägige Seminare zur Vermittlung theoretischer Grundlagen und zur Erweiterung und Vertiefung von Fach- und Handlungskompetenzen der Teilnehmenden im Umgang mit Diversität in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern.
Lernebene 2
Zwölf Selbstlernphasen, in denen die einzelnen Module mit konkreten Aufgaben und zur Verfügung gestellten Materialien vor- und nachbereitet werden. Im Zuge dessen wird eine Portfolioarbeit erstellt und am Ende der Qualifikation eingereicht.
Lernebene 3
Bearbeitung eines Praxisprojekts (individuelle Fragestellung auf der Basis der eigenen Arbeitspraxis). Reflexion der vermittelten Erkenntnisse zu Diversity Management und Entwicklung handlungspraktischer Ansätze.
Lernebene 4
Öffentliche Präsentation des Praxisprojekts und der erarbeiteten Handlungsstrategien im Rahmen eines eintägigen Abschlusskolloquiums, sowie Teilnahme an der Reflexion und Diskussion der Projekte der anderen Teilnehmenden.
Lerninhalte
Modul 1
- Überblick über die gesamte Weiterbildung
- Konzepte und Dimensionen von Diversity Management
- Grundlagen der Organisationsentwicklung
- Grundlagen des Projektmanagements
- Wandelhemmnisse und Widerstände im Change-Management
- Stakeholder-Analyse und Ressourcen-/Kapazitäten-/Kostenplanung
- Agile Methoden
Modul 2
- Klärung von Begrifflichkeiten wie Gleichberechtigung und Gleichbehandlung
- Rechtliche Rahmenbedingungen, insbesondere das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und EU-Gleichbehandlungsrichtlinien
- Selbstbestimmungsgesetz am Arbeitsplatz
- Migrationsrecht, Diversity am Arbeitsplatz, Fachkräftemangel
- Ausgewählte aktuelle Entwicklungen bzgl. Fachkräfteverfahren
- Beschwerdemanagement
Modul 3
- Dynamik von Kulturen
- Kommunizieren und Handeln in transkulturellen Kontexten
- Intersektionale Perspektive anwenden
- Alter als Dimension von kultureller Diversität
- Analyse von Organisationsstrukturen
- Widerständen begegnen
Modul 4
- Biases - eigene Wahrnehmung und Identität sowie eigene Haltung reflektieren
- Inter-/Transkulturelle-/Rassismuskritische Öffnung
- Instrumente der interkulturellen Öffnung
- Solidaritäts- und Anti-Bias-Mechanismen (z. B. Hiring Process, Beförderung, Team-Meetings)
- Checklisten, Anleitungen und Materialien zur Reflexion und Ist-/Soll-Analyse
- Veränderungen konkret gestalten
Modul 5
- Soziale Konstruktion von (Nicht-)Zugehörigkeit in Organisationen
- Performative Diversity vs. echte Veränderung
- Differenzen und Konflikte
- Managing Diversity und kritischer Blick auf das Konzept
- Institutionelle und kollektive Strategien zur Schaffung von inklusiven, interkulturellen und interreligiösen Lebensräumen
- Best Practices: Welche Maßnahmen haben tatsächlich langfristige Wirkung?
- Trauma und Diversity Management
Modul 6
- Auseinandersetzung mit Entstehung und Wirkung von Vorurteilen und Diskriminierung
- Diversitätsbewusste Handlungsstrategien entwickeln
- Diversitätssensibel kommunizieren
- Sexismus, geschlechtliche Vielfalt und queeres Leben
- Behinderung und Neurodiversität
- Diskriminierende Sprache
- Argumentations-Training
- Organisationsentwicklung gestalten: Formate für nachhaltige Entwicklungen
Modul 7
- Präsentation des Praxisprojekts und der erarbeiteten Handlungsstrategien
- Teilnahme an der Reflexion und Diskussion der Praxisprojekte der anderen Teilnehmenden
Den Zeitaufwand (Workload) für die Selbstlernphasen finden Sie im Programmspezifischen Anhang zur Rahmenordnung.
Zertifikat
Die Teilnehmenden erhalten bei erfolgreichem Abschluss ein mit 12 ECTS-Punkten bewertetes Universitäts-Zertifikat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Voraussetzung für den Erwerb des Zertifikates ist neben der regelmäßigen aktiven Teilnahme an den Modulen und neben der Abgabe der Portfolio-Arbeit die Teilnahme an einem fachöffentlichen Kolloquium.
Akkreditierung
Das CAS ist nach dem rheinland-pfälzischen Bildungsfreistellungsgesetz anerkannt. Die aktuelle Akkreditierungsnummer wird Mitte Mai 2025 hier bekanntgegeben.