unternehmensWert:Mensch

Vom 01. August 2015 bis 31.12.2022 war das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Erstberatungsstelle für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) im Rahmen des Bundesförderprogramms "unternehmensWert:Mensch".

KMU mit weniger als 250 Beschäftigten konnten - nach Prüfung der Teilnahmebedingungen und einem Erstberatungsgespräch - einen Gutschein erhalten, mit dem (je nach Unternehmensgröße) 50-80% der Kosten einer professionellen Unternehmensberatung durch für das Programm autorisierte Prozessberaterinnen und -berater erstattet bekommen.

Nach einer erfolgreichen zweijährigen Modellphase unterstützte das Beratungsprogramm unternehmensWert:Mensch KMU deutschlandweit bei der Entwicklung und Umsetzung moderner, mitarbeiterorientierter Personalstrategien.
Das Programm zielte darauf ab, KMU für zukünftige Herausforderungen zu sensibilisieren und auf die Veränderungen der Arbeits- und Produktionswelt sowie den demografischen Wandel angemessen und eigenständig zu reagieren. Weitere Ziele waren die Etablierung einer Unternehmenskultur, die Fachkräftegewinnung und -bindung möglich macht sowie die Gestaltung von Arbeits- und Produktionsbedingungen, die Motivation, Gesundheit und Innovation fördern.

Dazu wurde in einem ersten Schritt in der Erstberatungsstelle der Status quo der Unternehmen in vier Handlungsfeldern analysiert:

Im zweiten Schritt der Prozessberatung erarbeiteten dann die Prozessberater/innen - je nach dem Bedarf der jeweiligen Unternehmen mit anderer Gewichtung - gemeinsam mit der Unternehmensführung und den Beschäftigten maßgeschneiderte Konzepte und Maßnahmen in den vier Feldern.

Sechs Monate nach Abschluss der Prozessberatung erfolgte ein Ergebnisgespräch in der Erstberatungsstelle, bei der Unternehmensführung und Mitarbeitervertretung die erfolgten Maßnahmen resümieren.

unternehmenswert:Mensch wurde finanziert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Das Programm baute auf dem Expertenwissen der Initiative Neue Qualität der Arbeit auf und stand im Kontext der Fachkräfte-Offensive der Bundesregierung.

Im September 2017 wurde unternehmenswert:Mensch um den Baustein unternehmensWert:Mensch plus erweitert. In diesem können Beratungen gefördert werden, die personalpolitische und arbeitsorganisatorische Innovationsprozesse unterstützen, die im Zusammenhang mit konkreten digitalen Veränderungen im Betrieb stehen.

Ab Oktober 2021 bot unternehmensWert:Mensch zwei weitere Programmzweige. Mit dieser Programmerweiterung unterstützte uW:M kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Bewältigung zweier zentraler Herausforderungen: sich in Folge der COVID-19-Pandemie krisensicher aufzustellen sowie Frauen in IT- und Tech-Berufen zu stärken.

Gestärkt durch die Krise

Im Fokus des neuen Programmzweigs „Gestärkt durch die Krise“ steht der Aufbau und die Stärkung organisationaler Resilienz. Das heißt, Unternehmen sollen darin unterstützt werden, eine widerstandsfähige und innovationsbereite Unternehmenskultur zu etablieren, um die COVID-19-Pandemie und deren Folgen gut und nachhaltig zu meistern, aber auch auf weitere Krisen besser vorbereitet zu sein. Nicht nur beschleunigte die Pandemie den Wandel der Arbeitswelt, sie verändert sie fortwährend. Betriebe müssen und mussten auf die tiefgreifenden Veränderungen, wie Kontaktbeschränkungen und die Verlagerung des Arbeitsplatzes ins Homeoffice schnellstmöglich reagieren und neue Konzepte für zeit- und ortsflexibles Arbeiten erarbeiten und umsetzen. Es hat sich gezeigt, dass viele Unternehmen, die vor der Krise bereits digital gut aufgestellt waren, weniger Schwierigkeiten hatten, sich auf die weiteren Veränderungen einzustellen. Nichtsdestotrotz sind viele Unternehmen durch die Pandemie in eine (oder mehrere) Krisen geraten.
Mit der geförderten Beratung im Rahmen des neuen Programmzweigs werden KMU unterstützt, ihr Krisenmanagement zu verbessern und die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Veränderungen der Arbeitsorganisation und Unternehmenskultur zu identifizieren, mitzugestalten und zu etablieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Chancen der virtuellen Kommunikation, der Personalführung auf Distanz sowie von Home-Office-Lösungen.

Women in Tech

Der neue Programmzweig „Women in Tech“ begleitet Unternehmen der IT- und Tech-Branche dabei, Frauen für die Branche zu gewinnen und sie langfristig im Betrieb zu halten. Damit reagiert das Programm darauf, dass Frauen in einer maßgeblichen Zukunftsbranche der Digitalisierung nach wie vor deutlich unterrepräsentiert und ihre Arbeitsverhältnisse weniger stabil sind. Dies hängt häufig mit arbeitskulturellen Aspekten, stereotypen Vorstellungen und damit verbundenen beruflichen Barrieren zusammen.
Genau hier setzt „Women in Tech“ an. Im Programmzweig werden KMU beraten, wie sie mehr Chancengleichheit gewährleisten und ihr Personalmanagement ganzheitlich diversitätsorientiert aufstellen können. Das beinhaltet explizit auch ein auch LSBTI*-orientiertes HR-Management (LSBTI steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans und inter). Ziel ist die Etablierung einer diversen Unternehmenskultur – im Rahmen eines gemeinsamen Prozesses mit der Belegschaft.

Die Programmzweige „Gestärkt durch die Krise“ und „Women in Tech“ werden im Rahmen des Programms unternehmensWert:Mensch des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales unterstützt und von der Europäischen Union als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie (REACT-EU) finanziert.

Für Unternehmen in Rheinland-Pfalz gibt es drei Erstberatungsstellen als Anlaufstellen für das Programm. Die regionale Zuständigkeit der Erstberatungseinrichtungen ergibt sich aus dem Sitz des Unternehmens.

Landkreise und kreisfreie Städte

Zuständigkeit

Ahrweiler, Altenkirchen, Alzey-Worms, Bad Kreuznach, Koblenz, Mainz, Mainz-Bingen, Mayen-Koblenz, Neuwied, Rhein-Hunsrück, Rhein-Lahn, Westerwald

Erstberatungsstelle der Johannes Gutenberg-Universität

Bad Dürkheim, Birkenfeld, Donnersberg, Frankenthal, Germersheim, Kaiserslautern (Kreis und Stadt), Kusel, Landau, Ludwigshafen, Neustadt, Pirmasens, Rhein-Pfalz, Speyer, Südliche Weinstraße, Südwestpfalz, Worms, Zweibrücken

Erstberatungsstelle der Hochschule Ludwigshafen

Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Trier, Trier-Saarburg, Cochem-Zell, Vulkaneifel/ Daun

Erstberatungsstelle der HWK Trier